Ein großes Inventarisierungsprojekt ist nach rund dreijähriger Arbeit nun abgeschlossen: Die Schätze von insgesamt 95 oberfränkischen Markgrafenkirchen wurden in 95 Bänden dokumentiert.
Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner übergab die letzten neun handgebundenen Inventarverzeichnisse von Markgrafenkirchen an den Regierungsvizepräsidenten Thomas Engel, an die Dekane Dr. Volker Pröbstl (Selb) und Peter Bauer (Wunsiedel) sowie an die Kommunen und Kirchengemeinden von neun Kirchen im Landkreis Wunsiedel. Der Marktredwitzer Oberbürgermeister Oliver Weigel erhielt gleich zwei Exemplare, für die Kirchen in Brand und in Oberredwitz.
Die Übergabe fand am 10. November um 18.00 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Andacht in der St. Nikolauskirche in Marktleuthen statt. Im Anschluss tagte die Dekanatssynode des Dekanatsbezirkes Selb.
Dr. Dorothea Greiner betonte: „Diese Bände helfen den Kirchengemeinden, die Schätze ihrer Kirchen zu zeigen, zu schützen und zu nutzen. Die Inventarisierungsergebnisse dienen auch dazu, den Kirchenraum zu deuten und dadurch Glaubensimpulse zu geben. Wir haben einen wahren Reichtum an schönen barocken Markgrafenkirchen in Oberfranken. Er soll seine Wirkung sowohl für die Gemeindeglieder als auch für Gäste entfalten.“
Zum Hintergrund:
Seit 2018 inventarisierte ein erfahrenes Team von Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern unter der fachlichen Leitung von Kirchenrat Helmut Braun, dem Leiter des Referats für Kunst und Inventarisation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, 95 Markgrafenkirchen und barocke Kirchen im Markgrafenstil.
Alle festen und beweglichen Gegenstände dieser 95 Markgrafenkirchen wurden vermessen und dokumentiert: Kirchenraum und Ausstattung, Kanzel und Altar, Altargerät, Bilder und Figuren – Historisches ebenso wie neue Anschaffungen.
Auch gab das lnventarisierungsteam Ratschläge zu Umgang, Erhaltung und falls nötig Restauration der Kunstschätze. Neben der Landeskirche unterstützte vor allem der Kulturfonds Bayern und die Oberfrankenstiftung dieses große Projekt.